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Das Rathaus von Zeulenroda-Triebes

Gette

Die "Gette" auf dem Rathausturm

 

Sehenswürdigkeit Nr. 1 und Wahrzeichen von Zeulenroda-Triebes ist das Rathaus im klassizistischen Stil. Das Gebäude wurde von 1825 bis 1827 nach Plänen des Strumpfwarenverlegers Christian Heinrich Schopper errichtet. Der Architektur-Autodidakt hatte mehrere Pläne zum Bau eines neuen Rathauses vorgelegt, nachdem beim Stadtbrand von 1790 das alte Rathausgebäude ein Opfer der Flammen geworden war. Trotz wirtschaftlicher Nöte entschied man sich damals für die aufwändigste Variante.

Das Rathaus ist noch heute - und war zur Zeit seines Baus noch viel mehr - für eine kleine Stadt sehr imposant. Schon 1830 - Zeulenroda hatte keine 5.000 Einwohner - berichtete Frederic Soret, der Erzieher des jungen Erbprinzen Carl Alexander von Sachsen-Weimar°, in einem Brief an seine Excellenz den Herrn Geheimen Staatsminister von Goethe° in Weimar davon: Der interessanteste Ort auf ihrem Weg von Weimar nach Schneeberg sei der Marktflecken Zeulenroda gewesen. Es gebe hier ein sehenswertes neues Rathaus, viel zu teuer für diese Stadt und in einem schreienden Gegensatz zu den übrigen Häusern.

An der Vorderseite des 35 m hohen Gebäudes sind über dem Eingang die Aufschriften "MDCCCXXVII."° und "Regimine Henrici XIX" zu lesen. Sie deuten auf das Jahr der Vollendung des Baus und den damaligen reußischen Landesvater, Fürst Heinrich XIX.°, hin.

Den achteckigen und von Säulen umrahmten Turm des Rathauses krönt eine goldene Themis°-Statue, die von den Bürgern der Stadt liebevoll "Gette" genannt wird. Böse Zungen behaupten, sie drehe absichtlich der ungeliebten Stadt Greiz° - der früheren Fürsten- und heutigen Kreisstadt - den Rücken zu. Die Statue der griechischen Göttin der Gerechtigkeit ist 3,30 m hoch und trägt ein Schwert in der rechten und eine Waage in der linken Hand. Sie ist eine Arbeit des Altenburger° Bildhauers Professor Carl Friedrich Döll und wurde 1828 von der Lattermannschen Eisengießerei in Morgenröthe° im Erzgebirge gegossen. Die Statue wiegt 2,1 Tonnen und musste am 22. November 1997 nach 169 Jahren Standzeit zur Restaurierung erstmals ihren hohen Platz verlassen. Nach der Instandsetzung und dem Auftragen von 58 Gramm Blattgold wurde die Gette bereits am 20. Dezember 1997 wieder auf den Rathausturm gehoben.

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