Region | MS Zeulenroda | Brückeneinsturz | |||||||||||||||||||||||||||||
Man schrieb das Jahr 1966, als in Rostock° im VEB Schiffswerft "Neptun" die MS "Zeulenroda" als zweites von sechs Holzfrachtern des Typs 401 vom Stapel lief. Am 26. März 1966 wurde der Taufakt vollzogen, als die Taufpatin Gretel Prager aus Zeulenroda die Sektdusche vornahm. Vorrangig gebaut für den Holztransport aus den Häfen des Weißen Meeres° in die DDR° war die MS "Zeulenroda" im Unterwasserbereich eisbrecherartig gebaut, um Eis bis zu 80 cm Dicke zu brechen. Ihre Schwesterschiffe trugen die Namen "Hellerau", "Themar", "Oelsa", "Karlshorst" sowie "Eisenberg" und wurden in dieser Reihenfolge zwischen 1966 und 1967 gebaut. Sie waren alle nach Städten benannt, in denen Betriebe der Möbelindustrie ihren Sitz hatten. Neben Rund- und Schnitthölzern wurden auch Stahl, Papier, Maschinen und Schüttgut wie Steinkohle, Kartoffeln und Salze auf der "Zeulenroda" befördert. Von den Ostseehäfen führten die Fahrten unter anderem nach Finnland, Archangelsk in der Sowjetunion, Schweden, nach Nantes, Santander und ins tunesische Sfax. Nach der Wende in der DDR fuhr die MS "Zeulenroda" kurze Zeit unter dem Namen "Lenro" (Beirut/Libanon), von 1992 bis 1996 als "Hasan S." (Lattakia/Syrien) und seit 1996 bis heute (Stand 2004) als "Captain Ali" (Lattakia/Syrien) mit dem Rufzeichen YKFC für die General Trading & Shipping Co., Tartus, Syrien. Der langjährige Kapitän der MS "Zeulenroda" Günther Schneider verstarb im Herbst 2003. Zum Stadtfest im Jahr 2000 hatte er ein letztes Mal gemeinsam mit seinem Offizier Peter Motzko Zeulenroda besucht. Ein Anker der MS "Zeulenroda" ist heute im Strandbad an der Talsperre Zeulenroda zu sehen.
Die Bilder in dieser Dokumentation wurden freundlicherweise von dem früheren Besatzungsmitglied der MS "Zeulenroda", Gert Mehlhorn aus Pöllwitz, zur Verfügung gestellt. Die mit ° gekennzeichneten Links führen zu den Artikeln in der Wikipedia, der freien Enzyklopädie. |